museum-digitalsachsen-anhalt
CTRL + Y
en
Objects found: 7
After (Year)1901x
Before (Year)2000x
KeywordsAlleywayx
Refine searchAdvanced search Sorted by: ID

Ohne Titel (Roter Turm)

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) [MOSPh01992(300)]
Ohne Titel (Roter Turm) (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam (RR-F)
1 / 1 Previous<- Next->
Contact Cite this page Data sheet (PDF) Calculate distance to your current location Archived versions Mark for comparison Graph view

Description

Zur Werkgruppe “Stadtlandschaft
Gerda Leos Stadtlandschaften zeigen selten das große Ganze, vielmehr fotografierte sie gesehene Eigenheiten: Das Spiel des Schattens auf sonnenbeschienenen Flächen, die gegebene grafische Struktur von Mauerwerken und Kopfsteinpflastern oder die Spiegelung eines Gebäudekomplexes im Fluss. Gewisse stilistische Elemente wiederholen sich in ihren Arbeiten. Gemäß dem von Alexander Rodtschenko (1891–1956) propagierten Abrücken von der Bauchnabelperspektive weisen die Kompositionen des Öfteren den Blick von unten nach oben (Froschperspektive) oder von oben nach unten (Vogelperspektive) auf, zum Beispiel den Blick aus dem Fenster. Dem Spiel von hellem Sonnenlicht und dunklem Schattenwurf schenkte Gerda Leo große Aufmerksamkeit. Der Schatten kann dabei als große Fläche das kompositorische Gegengewicht zu besonnten Stellen oder als filigranes Muster wie eine zarte Zeichnung erscheinen. Mit dem scharfen Blick des “Neuen Sehens“ fand Gerda Leo ihre städtischen Motive und hielt sie als Stadtlandschaften fest. Alles war schon da. Es musste nur gesehen werden.

Zum Motiv “Ohne Titel (Roter Turm)“
Die Betonung von Hell-Dunkel-Kontrasten stellt ein wesentliches Merkmal in der Fotografie des "Neuen Sehens“ dar. Experimentelle Praktiken - wie der Negativabzug - dienten gelegentlich als effektunterstützendes Mittel im Spiel von Hell-Dunkel. Die invertierte Farbigkeit in der Schwarzweißfotografie bedeutet die Umkehrung von Weiß in Schwarz und von Schwarz in Weiß. Vor diesem experimentellen Hintergrund muss Gerda Leos hallescher "Roter Turm“ gesehen werden. Aus einer Gasse heraus rahmen rechts und links helle Häuserpartien den Blick auf eines der Wahrzeichen des Marktplatzes in Halle. Der tiefschwarze Himmel deutet auf gleißendes Licht während der Aufnahme hin. Die vorgegaukelte Nacht im Bild entspricht nicht der Realität - genau wie einige der Menschen als weiße Gestalten scheinbar zu Geistern werden.
Des Weiteren sind die Konturen durch den Negativprint schärfer gesetzt. Die einzelnen architektonischen Bauteile, etwa jeder Stein im Mauerwerk des Turms, wirken dadurch haptisch greifbar nah. Diese Spielart der Fotografie war für Gerda Leo ein Experiment, denn in ihrem Nachlass finden sich keine weiteren, bekannten Negativprints.

Schenkung Gerda d'Oliveira-Leo, Amsterdam

Material/Technique

Silbergelatine

Measurements

114 x 82 mm

Literature

  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Hrsg.) (1994): Gerda Leo, Photographien 1926-1932. Leipzig
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.